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nach Tripolis.DIE CEDERN. 31. Route. 525 Erhebungen sind nordwärts vom Passe: Dahr el-Kodîb (3063m),
Nabʿa esch-Schemêla oder el-Miskîye (3059m), Djebel Machmal
(3052m), westlich davon Timarûn (3212m). Von dem Gipfel des
Passhügels ist die Aussicht sehr umfassend; die ganze Landschaft
erscheint blau in allen Stufen, vom Dunkelblau des Vordergrundes
bis zum Hellblau des Horizontes. Das Thal der Bekâʿa liegt wie
eine Karte ausgebreitet zu Füssen; der lange Höhenzug des Anti-
libanus
schliesst mit der Hermonspitze; r. davon sieht man bis
in die Einsenkung des Jordanthales hinein. Im S. sieht man den
Djebel Sannîn und den See von Yammûne; bei letzterem ist eine
intermittirende Quelle. Im W. senken sich die Berge zum Meer;
Tripolis mit seinem Hafen ist sichtbar, sowie ein grosses Stück
des Mittelmeeres, im Vordergrund aber ein grosses Bergamphi-
theater
mit dem Cedernwäldchen. Viel Geröll liegt rings umher.

Man steigt nun in das Thalbecken hinunter, in welchem die tief
eingeschnittene Schlucht des Nahr Kadîscha (heiliger Fluss) ihren
Anfang nimmt. Nach 20 Min. hat man den steilsten Theil des Weges
hinter sich; nach 55 Min. kommt man zum Bachbett und erreicht
nach 20 Min. die Cedern.

Die Ceder bedeckte wohl einst viele der jetzt so kahlen Rücken des
Libanon; die vorliegende Baumgruppe ist eine der kleineren von denen,
welche in der Höhe von 16001900m noch vorhanden sind, enthält
aber sehr alte Bäume. Im hebräischen Alterthum wurde die Ceder be-
sonders
als Schmuck des Libanon gepriesen (Jes. 35, 2; ps. 54, 16). Der
beste Beweis dafür, dass im Lande Israel keine solche Bäume wuchsen,
ist, dass Salomo zum Tempelbau die Cedern aus dem Libanon kommen
liess (I Kön. 5, 6), wie man sie später auch zum zweiten Tempel brauchte
(Esra 3, 7). Schon David hatte einen Palast von Cedernholz bauen
lassen (II Sam. 5, 11). Der Stamm des Baumes wurde auch zu Schiffs-
masten
verwendet (Ezech. 27, 8), und man schnitzte Götzenbilder aus
Cedernholz (Jes. 44, 14 ff.).

In allen das Pflanzenreich behandelnden Schriften der Alten wird die
Ceder als der ehrwürdigste und bedeutsamste Baum der Welt genannt.
Theophrast nennt ihn die bewunderungswürdige Ceder Syriens, Plinius
Cedrus magna: seit Barrelier ist die Benennung Cedrus Libani die
übliche geblieben. Der Baum reiht sich innerhalb der Coniferen am
nächsten der Lärche an, unterscheidet sich jedoch von ihr durch die
immergrünen, im Winter nicht abfallenden Nadeln, durch die schirm-
förmige
horizontale Ausbreitung seiner Aeste und die bedeutende Grösse
aller Theile, namentlich der Zapfen, die fast so gross als ein Gänseei
sind. So flach dehnen sich die Aeste und Zweige der Cedern aus, dass,
von oben gesehen, die Zapfen auf neben und über einander liegenden
kleinen Wiesenflächen zu liegen scheinen. Die Verästung kommt der
uralter Lärchen nahe, übertrifft sie aber an starken Exemplaren und er-
innert
dann eher an gewaltige Eichen. Das Holz ist weisslich und ziem-
lich
weich; an Nutzwerth wird es von dem der Cypressen, die im Ka-
dîschathal
Wälder bilden, weit übertroffen. Das grosse heutige Gebiet
der Ceder ist der cilicische Taurus, wo die weite Gebirgsstrecke hinter
Mersina, Tarsus und oberhalb der Engpässe herrliche Wälder von Cedern
(gemischt mit Schwarzföhren) trägt. Im Taurus wie im Libanon zeigen
sich zwei Formen gemischt durcheinander, die dunkelgrüne, deren Nadeln
glänzend grün, und die silberweisse, deren Nadeln bläulich bereift sind,
ein seltener Dimorphismus innerhalb derselben Art an gleicher Localität.
Die Libanonceder wiederum ist (nach Hooker) nur eine locale Form
einer weiter verbreiteten Species, deren zwei übrige Glieder die Ceder
des Himalaya (Cedrus Deodara Roxburgh) und die Ceder des Atlas